Um 1330 wird die Burg Beverungen errichtet – das heutige Wahrzeichen der Stadt, unmittelbar an der Weserbrücke. Dieser späte Zeitpunkt fällt auf, denn eine große Siedlung bestand ja bereits, und gewöhnlich ist ja zunächst eine Burg vorhanden, in deren Schutz sich erst dann eine Ortschaft entfalten konnte, die später zur Stadt wurde.
Beverungen war nicht nur von Corvey, sondern ebenfalls von Paderborn abhängig. Auseinandersetzungen des Bischofs von Paderborn mit den Landgrafen von Hessen gehörten zur Tagesordnung. Als es dann den Hessen gelang, die Stellung der Paderborner am Unterlauf der Diemel mehr und mehr zu schwächen, sodass diese nicht nur die Trendelburg, sondern auch die Krukenburg aufgeben mussten, kam Beverungen größere strategische Bedeutung zu, und eine Burg wurde errichtet.
Am 26.05.1417 erhält Beverungen als eine der letzten Fürstengründungen im Hochstift Paderborn die Stadtrechte von dem Grafen Dietrich von Moers – Erzbischof von Köln und Verwalter des Hochstiftes Paderborn – sowie vom Abt von Corvey.
Während des Dreißigjährigen Krieges wird die Stadt fast völlig zerstört, und auch der Siebenjährige Krieg geht mit wirtschaftlichen Rückschlägen einher. Von den Folgen dieser Kriege kann sich die Stadt aber recht schnell erholen, entwickelt sich doch nicht zuletzt dank günstiger Verkehrswege ein lebhafter Handel, so dass Beverungen sich auch als Hafenstadt des Hochstiftes Paderborn etabliert.
Haupterwerbszweig ist die Landwirtschaft. Vor allem der Getreidehandel blüht, dessen Produkte auf dem Wasserweg ihren Absatz finden. Beverungen ist ebenfalls ein wichtiger Umschlagplatz für den Eisenhandel.
1802 wird Beverungen preußisch, 1806 französisch, 1813 erneut preußisch und dem Kreis Höxter zugeordnet.
Um die vorletzte Jahrhundertwende beginnt Beverungen sich dann durch den Anschluss an das Schienennetz (1876) und den Bau der Weserbrücke (1902) stärker wirtschaftlich zu entfalten. Besonders der Bau der Eisenbahnlinie Scherfede – Holzminden bringt eine entscheidende Wende, ließ sie doch eine florierende Holzindustrie entstehen.
Während des Zweiten Weltkriegs bleibt Beverungen von Bombardements verschont und wird 1945 kampflos von den Amerikanern besetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg kann Beverungen sich rasch in eine moderne Kleinstadt mit einem beachtlichen Geschäftszentrum wandeln, die gleichwohl noch viel von ihrem ursprünglichen Gesicht bewahrt hat.
Vor allem die fachwerkbunte Weserstraße präsentiert sich auf Schritt und Tritt in überaus malerischer Kulisse. Sehenswert sind vor allem das Cordt-Holstein-Haus (1662), Rathaus, Michaelsbrunnen, kath. Pfarrkirche St.-Johannes Baptist (1698), Christoph-Sieker-Haus (1693) sowie das ehem. Altdeutsche Gasthaus von 1611.